Tuck-Shop-Projekt: Erste Erfolge in Gaborone

Das „Tuck-Shop-Projekt“ von Dumela e. V. und dem Kgothatso-Zentrum in Gaborone kann erste Erfolge vorweisen: Der Aufbau von kleinen Geschäften mit Snacks und Lebensmitteln kann von Tuberkulose (TBC) und Aids betroffenen Familien ein kleines, zusätzliches Einkommen verschaffen. Mit dem zusätzlich eingenommenen Geld können Familien Lebensmittel einkaufen. Dadurch kommen sie ohne die Lebensmittel-Gaben des Kgothatso-Zentrums aus. Die Verantwortlichen dort können die Nahrungsmittel an andere Bedürftige abgeben. Das erklärten die neue Leiterin des Zentrums, Tshegofatso Kelaotswe, und ihre Stellvertreterin, Lillian Makwana, Ende März in Gaborone beim Projektbesuch von Dumela-Vorstandsmitglied Niko Wald. Dumela hatte im vergangenen Jahr 250 Euro für das Tuck-Shop-Projekt in Gaborone bereitgestellt. Die Idee und das Konzept für das Projekt waren in Botswana entstanden.

 

Im Gespräch sagte Mma Kelaotswe, dass das Zentrum mittlerweile die erste Hälfte des Dumela-Budgets, rund 125 Euro, für die Einrichtung von zwei Tuck-Shops eingesetzt hat – für die beiden Frauen Lekgoanyana Moritshane und Botlhale Kgalagadi. Die Erfahrungen mit dem Tuck-Shop für Lekgoanyana Moritshane sind laut Mma Kelaotswe gut. Das Ziel, dass die Familie ein eigenes Einkommen erwirtschaften kann, sei erreicht.

 

Das Team von Kgothathso hatte Lekgoanyana Moritshane eine Einführung zum Führen eines Tuck-Shops gegeben, darunter Erklärungen zu Buch- und Kontoführung. Nach einer schweren Erkrankung und der zeitweisen Schließung des Geschäfts von Mma Moritshane  steht die Suche nach einer Lösung an, um den Tuck-Shop wiederzueröffnen. Mma Kelaotswe: „Ich denke, sie kann den Tuck Shop wiedereröffnen.“ Die Voraussetzungen dafür seien gut, denn Lekgoanyana Moritshane sei sehr aktiv gewesen. Das Fazit laut Mma Kelaotswe: Der Erfolg war „dass sie mit dem Tuck-Shop in der Lage war, sich um ihre Familie zu kümmern. Außerdem konnte sie die verkauften Waren nachkaufen.“ Gut gingen übrigens Süßigkeiten und Snacks; die meisten Kunden waren Kinder auf dem Weg zur und von der Schule. Der Tuck-Shop war in Old Naledi – einem armen Stadtteil in Gaborone – vor dem Haus der Familie angelegt worden.

 

Das Fazit des Tuck-Shops für Botlhale Kgalagadi, ebenfalls in Old Naledi gelegen, ist noch offen. Mma Makwana sagte: „Der Tuck-Shop ist noch geöffnet, und sie versucht, ihn weiter zu betreiben.“ Manchmal beschwere sie sich, dass die Kunden nichts oder zu wenig kaufen. Die Schwierigkeit von Botlhale Kgalagadi sei, dass sie sich um fünf – „zu viele“ –  Kinder ihrer jüngeren, verstorbenen Schwestern kümmern muss. Vor ihrer Zeit als Tuck-Shop-Betreiberin war Botlhale Kgalagadi im staatlichen Ipelegeng-Programm, einer Art auf einen Monat befristete Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des botswanischen Staates, für das es ein „Gehalt“ von rund 400 Pula, umgerechnet 40 Euro, gibt. Auch wenn der Tuck-Shop von Botlhale Kgalagadi (noch) mit Schwierigkeiten kämpft, gibt es laut Mma Kelaotswe einen Erfolg zu verzeichnen: „Ich denke, es funktioniert.“ Die Familie muss keine Lebensmittel-Spenden mehr über das Kgothathso-Zentrum beziehen.

 

Das Team des Kgothatso-Zentrums schlägt vor, die zweite Tranche des Projektbudgets für die Einrichtung von zwei weiteren Tuck-Shops zu verwenden. Zurzeit prüft der Dumela-Vorstand diesen Vorschlag.

 

 kgothatso_gaborone_botswana_2012_1000Die Leiterin des Zentrums, Tshegofatso Kelaotswe, stellt das erste Fazit des gemeinsamen Projekts von Kgothatso Gaborone und Dumela e. V. vor.