20 Jahre Dumela: persönlich vernetzt, lokal engagiert, weltweit wirksam

Die Ehrenamtlichen von Dumela e. V. Foto: Hadi Jamifar

Mit einem Festgottesdienst und einem Empfang haben Mitglieder und Interessierte das 20-jährige Bestehen von Dumela e. V. gefeiert. Das Fazit nach zwei Jahrzehnten fiel positiv aus: Seit seiner Gründung investierten die Mitglieder sowie Spenderinnen und Spender rund 60.000 Euro in Projekte in Botswana, Indien, Nepal, Bosnien, Deutschland und dem Libanon. Dieses positive Resümee war verbunden mit einem Dank an alle, die sich in den vergangenen Jahren als Ehrenamtliche für ihren Verein engagiert hatten oder ihn mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden unterstützt hatten.

Niko Wald, Vorsitzender von Dumela, sagte bei dem Empfang vor etwa 40 Gästen: „Ehrenamt wirkt, weil es Ehrenamtliche gibt. Also Menschen, die etwas tun. Persönlich vernetzt, lokal engagiert, weltweit wirksam.“ Er würdigte das Erreichte – das alles sei ein Schatz.

Er erinnerte an das Gründungsprojekt, das Ntshegetsang-Center in Kang, Botswana. Bei einem botswanisch-deutschen Jugendworkcamp 2003 hatten Jugendliche aus dem evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach und dem südwestlichen Kirchenkreis der evangelisch-lutherischen Kirche Botswanas dieses ehemalige Lagerhaus für Lebensmittel-Nothilfe der Welthungerhilfe zu einem Aids-Center umgebaut. Damals habe es in Botswana eine Aids-Rate von 38,8 Prozent unter den Erwachsenen gegeben. Wald, damals selbst Teilnehmer des Workcamps in Kang: „Wir waren und sind stolz, dass wir hier an der Seite von Freundinnen und Partnerinnen stehen konnten.“

Ein ähnliches Projekt war damals in Gabane, in der Nähe von Botswanas Hauptstadt Gaborone, entstanden, erinnerte Wald – das Kgothatso-Center. Auch dort förderte Dumela über Jahre. Das sei nur möglich gewesen, weil der Verein „lokal engagiert“ war. Wald: „Wer gute Projekte fördern will, braucht nun mal Geld – Geld, das wir als Spenden und Mitgliedsbeiträge erhielten, und das wir mit Benefizaktionen einnahmen“. Er blickte zurück auf Discos im alten „Flash“ in Simmern, Weihnachtsmärkte mit Chakalaka und Fotokalendern im Angebot, und die Abgabe von selbstgemachtem Schmuck aus dem Kgothatso-Projekt.

Lob hatte der Vorsitzende für alle Engagierten des Vereins: „Wir dürfen uns heute auch auf die Schulter klopfen für die vielen Stunden freiwilliger Arbeit, die ungezählte Ehrenamtliche eingesetzt haben, um etwas zu bewegen und Ziele zu erreichen.“ Man tue das auch für sich selbst – weil wir uns einbringen wollten und es uns gut dabei gehe, wenn wir unsere Talente dort zur Geltung kommen, wo sie Nutzen stiften. Wald spannte den Bogen zu einem demokratischen Gemeinwesen: „Wir tun das auch, weil wir uns einbringen dürfen. Das ist unsere Freiheit in unserem Land, in unserer Demokratie. Ein demokratisches Zusammenleben ist ohne freiwilliges Engagement und Ehrenamtliche nicht möglich. Ehrenamt – in der Demokratie ist das auch immer Ehrensache.“

Die Feier fand statt im Café International in Büchenbeuren. Das Vorstandsteam hatte diesen Ort bewusst gewählt. Zum einen fördert Dumela die Gemeinwesenprojekte dort seit 2015. Zum anderen wolle man den Ehrenamtlichen des „Café International“-Teams erneut und gerade in Zeiten von Anfeindungen zur Seite stehen: „Wir tagen und feiern bewusst bei euch, als Zeichen für ein Miteinander, wie es sein soll und wie es möglich ist. Danke für eure Gastfreundschaft und für euren guten Mut. Bitte macht weiter so!“

Der ehemalige Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach und Dumela-Gründungsmitglied, Horst Hörpel, sagte in seiner Predigt: „Mit wenig viel machen, das tut Dumela nun seit 20 Jahren.“ Das sei ein großartiges Anliegen: „Dumela setzt exemplarisch Zeichen, der Verein fördert und ermöglicht Chancen, er hilft konkret und tritt als Netzwerk auf.“

Der heutige Superintendent Markus Risch sagte in seinem Grußwort: „,Dumela‘, das steht für Verbundenheit.“ Das Wort zeige, „wir gehören zusammen“, und wir schauen, was die anderen brauchten. Risch zeigte sei dankbar, dass es Dumela gibt.

Beate Jöst, die Vorsitzende des Ausschusses für Mission und Ökumene im Kirchenkreis, hob in ihrem Grußwort hervor: „Es ist etwas Tolles, ein Jubiläum zu feiern!“ Gerade habe der Kirchenkreis das 40-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Botswana gefeiert. Dumela sei mit seinem Engagement dabei eine wichtige und unverzichtbare Ergänzung.

Sandra Menzel, Pfarrerin der Kirchengemeinde Büchenbeuren-Laufersweiler-Gösenroth und Vorsitzende des Presbyteriums, sagte in ihrem Grußwort: „Wir fühlen uns mit euch verbunden, eure Arbeit gehört zu Glaube, Kirche und Gemeinde.“ Dumela habe die Gesellschaft entscheidend mitgestaltet und die Welt ein Stück verändert: „Glaube und viel Hoffnung waren Antrieb und inzwischen leistet Dumela weltweit Hilfe zur Selbsthilfe.“

Die Mitglieder von Dumela e. V. hatten zuvor in der ordentlichen Mitgliederversammlung dem Vorstand Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr erteilt. Sie folgten damit dem Votum der Kassenprüfung. Das amtierende Vorstandsteam wurde zudem einstimmig bei je einer Enthaltung im Amt bestätigt. Somit sind auch für die nächsten beiden Jahren für Dumela ehrenamtlich aktiv: Yvonne Rosgalla-Herrmann (stellvertretende Vorsitzende), Thomas Sandner (Schriftührer), Christian Tuldi (Beisitzer), Niko Wald (Vorsitzender) und Otmar Weißhaupt (Kassenwart).

Die Feier und die Mitgliederversammlung waren eingebettet in die jährliche dreitägige Klausur des Vorstandsteams. Das fünfköpfige Team befasste sich dabei mit Zukunftsthemen des Vereins – etwa das Gewinnen von neuen Projekten und Förderpartnern. Es ging bei dem Wochenende in Büchenbeuren auch darum, sich mit allen zu vernetzen, die an der Vereinsarbeit interessiert sind oder die sich mit ihrem eigenen Verein oder ihrer eigenen Gruppe eine Zusammenarbeit vorstellen können. Ziel war es, Engagement- und Ehrenamtsstrukturen zu stärken – unter dem Motto „Ehrenamt wirkt weiter: persönlich vernetzt, lokal engagiert, weltweit wirksam“.

Dazu gab es direkt vor der Mitgliederversammlung Gelegenheit: In einem öffentlichem Workshop in den Räumen von „Café International“ ging es um die Frage, welche Projekte der Verein zurzeit fördert und welche Vorhaben künftig im Fokus stehen sollen.

Unsere Programmbeiträge zum 20-jährigen Bestehen von Dumela e. V. werden freundlicherweise gefördert durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE).

Rückblick – Fotos aus 20 Jahren Dumela e. V.

Ansprache Niko Wald 20 Jahre Dumela (PDF)