Neustart nach Corona: Dumela förderte 2021 mehr Projekte in Botswana

Mitglieder, Spender und Spenderinnen sowie das Vorstandsteam von Dumela haben Ende September bei der Mitgliedversammlung auf das vergangene Geschäftsjahr 2021 zurückgeblickt: Der Verein investierte im vergangenen Jahr rund 810 Euro in Projekte. Das waren mehr als 300 Euro mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig macht diese vergleichsweise geringe Fördersumme deutlich, dass die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie nach wie vor die Arbeit von Dumela und seiner internationalen Projektpartner prägen. Immerhin gibt es mehrere Hoffnungszeichen: Seit 2021 konnte Dumela ein neues Projekt in Botswana („Bana Ba Kasi“ in Tutume) fördern und die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Projektpartner „Step Up“ in Molepolole ausbauen. Mittel des Vereins flossen außerden in akute Nothilfe, um Flüchtlingen in Belarus und vom russischen Anrgiffskrieg betroffene Menschen in der Ukraine zu helfen.

Dumela unterstützte auch 2021 das Projekt „Step Up“ in Molepolole, Botswana, das mehr als 150 Kindern ab dem Grundschulalter eine Betreuung nachmittags, nach der Schule sowie in den Ferien ermöglicht.

Einen Internetzugang in Zeiten von Corona – auch in Botswana ist das wichtig für faire Bildungschancen für Kinder und Jugendliche. Dumela ermöglichte daher, dass Schülerinnen und Schüler im Partnerprojekt „Step Up“ während acht Monaten Zugang zum weltweiten Datennetz hatten. Aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen konnte der Verein dieses Vorhaben im Februar 2021 mit 310 Euro unterstützen.

Die erneute Unterstützung aus Deutschland passt gut zur bisherigen Förderung von Dumela: Mitte 2020 hatte der Verein bereits mit 800 Euro die Anschaffung von drei Tablet-Computern für die Erweiterung des mediendidaktischen Angebots von „Step Up“ gefördert. Ziel war und ist es, die bereits begonnene Unterstützung im Umgang mit Informationstechnologie auf möglichst viele Kinder auszuweiten. Viele Lerneinheiten helfen dem Nachwuchs etwa dabei, die grundlegenden Programme auf den neuen Geräten zu nutzen, und gezielt und verantwortungsvoll im Internet Informationen zu suchen und mit anderen zu kommunizieren. Ziel ist auch, dass die Mädchen und Jungen lernen, die Geräte und die neue Technologie produktiv zu nutzen, etwa für Bewerbungen.

Die Jugendlichen von „Step Up“ in Molepolole, Botswana, nehmen die von Dumela finanzierten Tablets in Betrieb. Foto: Step Up

Im Haus unseres Projektpartners „Step Up“ in Molepolole konnte das Team die pädagogische Arbeit 2021 wieder aufnehmen, natürlich unter der Einhaltung aller Vorschriften, damit alle geschützt sind. Ein über Monate dauernder Ausnahmezustand war vorangegangen.

Mit dem Projekt „Step Up“ in Molepolole, Botswana, hatte Dumela bereits Ende 2019 einen neuen Kooperationspartner gefunden: Das aus Haupt- und Ehrenamtlichen bestehende Team von „Step Up“ bietet mehr als 150 Kindern ab dem Grundschulalter eine Betreuung nachmittags, nach der Schule sowie in den Ferien.

„Bana ba Kasi Youth Club“ in Tutume, Botswana: Nach ausführlichem Kontakt per Website, E-Mail und Telefon hat das Vorstandsteam im Dezember 2021 beschlossen, ein neues Projekt für junge Frauen und Teeanger-Mütter in Tutume, Nordost-Botswana, zu fördern. Gerade in ländlichen Regionen zeigen die Statistiken eine sehr hohe Rate an Müttern im Teenager-Alter. Diese sind bei der Verfolgung eigener Perspektiven in Schule und Beruf derart im Nachteil, dass es für sie – beim in Botswana ohnehin schon schwierigen Bereich Ausbildung und Berufsstart – kaum mehr Chancen für einen Berufseinstieg gibt.

„Bana ba Kasi Youth Club“ (Setswana für „Jugendclub für die Siedlung“) wird dank der Förderung von Dumela ein Programm starten, um junge Frauen im Teenager-Alter zum Thema Empfängnisverhütung zu beraten. Daneben werden 50 junge Mütter unterstützt, Möglichkeiten für die eigene berufliche Ausbildung zu finden und wahrzunehmen. Dumela fördert dieses Projekt mit rund 600 Euro. Dumela-Vorstandsmitglied Otmar Weißhaupt übergab die Förderung bei einer privaten Botswana-Reise persönlich im Juli 2022.

Café International in Büchenbeuren, Deutschland. Foto: CI

Das Flüchtlings- und Eingliederungsprojekt „Café International“ in Büchenbeuren, Rhein-Hunsrück-Kreis, Deutschland, wird seit Anfang September 2022 in neuen Räumen auf der gegenüberliegenden Straßenseite, im ev. Gemeindezentrum, weitergeführt. Zur Einweihung des neuen Standorts waren 150 Besucher gekommen.

Dumela unterstützte im Dezember 2021 mit einer Soforthilfe von 500 Euro einen Hilfstransport ins polnisch-belarussische Grenzgebiet. Angesichts der dramatischen humanitären Lage der Flüchtlinge dort entschloss sich das Vorstandsteam, einen Beitrag zur Hilfsaktion des Vereins „Wir packen’s an“ aus Berlin-Brandenburg zu leisten.

Verladen der Hilfsgüter. Foto: Wir packen’s an

Auch dank der Unterstützung von Dumela erreichten die Kinder, Frauen und Männer unter anderem wasserdichte Schuhe, Rettungsdecken, Winterschlafsäcke, Iso-Matten, Winterjacken, Energienahrung und weitere dringend benötigte Hilfsgüter. Die Menschen harrten tagelang ohne jeglichen Schutz und bei niedrigen Temperaturen aus. Für den Vorstand von Dumela war wichtig, schnell aktiv zu werden und die Mittel, die dank Spenderinnen, Spendern und Mitgliedern auch für die Katastrophenhilfe bereitstehen, für die gute Sache einzusetzen.

Nicht mehr im Berichtszeitraum für das Geschäftsjahr 2021, und gleichzeitig wichtige Informationen sind diese Neuigkeiten zu und aus den Projekten:

Hilfe für Menschen, die unter dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine leiden: Das Dumela-Vorstandsteam hat sich im Februar 2022 entschlossen, 500 Euro als Soforthilfe für die dringend benötige Versorgung mit Medikamenten und Verbandsmaterial bereitzustellen. Die Zuwendung von Dumela ging an das Difäm, das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e. V. In Kooperation mit der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche waren laut Angaben von Difäm noch im März zehn Paletten für Krankenhäuser in der Ukraine auf den Weg gebracht worden. Die Organisation hatte dafür dringend um Spenden gebeten. Hintergrund war ein Hilferuf von ukrainischen Ärztinnen des Uniklinikums Tübingen, meldete Difäm.

Dumela kam dieser Bitte um Hilfe aus voller Überzeugung nach. Für das Vorstandsteam war die Soforthilfe zudem ein Signal der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.

Auch im Geschäftsjahr 2021 war das ehrenamtliche Vorstandsteam aktiv, um die Ziele des Vereins zu verwirklichen. Dazu gehören neben der direkten Projektförderung auch viele administrative Aufgaben.

Der Vorstand schaltete sich vier Mal zu Telefon- oder Videokonferenzen zusammen, um quartalsweise wichtige Dinge zu besprechen und Entscheidungen zu treffen.

Mitglieder, Spender und Spenderinnen sowie das Vorstandsteam von Dumela blickten Anfang Oktober 2021 bei der Mitgliederversammlung auf das Geschäftsjahr 2020 zurück. Einige Mitglieder nutzen die Gelegenheit, sich per Videocall oder Telefonkonferenz zuzuschalten. Die Kassenprüfung ergab eine einwandfreie Führung der finanziellen Geschäfte. Ein neuer Vorstand wurde gewählt – wir begrüßten Thomas Sandner im Kreis des ehrenamtlich arbeitenden Teams! Nach der Corona-Zwangspause fand im Oktober 2021 wieder das Klausur-Wochenende des Vorstands statt, die mit der jährlichen Mitgliederversammlung verbunden war.

Der Verein hat Stand 31. Dezember 2021 47 Mitglieder. Ein neues Mitglied kam im Geschäftsjahr 2021 hinzu. Ein Mitglied wurde ausgeschlossen, weil es keine aktuellen Kontaktdaten mehr gibt und das Konto, für das eine Einzugsermächtigung besteht, erloschen ist, was zu kostenpflichtigen Rückbuchungen zulasten des Vereins führte.

Wie auch in den vergangenen Jahren verzichtete der Vorstand auf Erstattung von Auslagen wie etwa Fahrt- und Portokosten, was der Vereinskasse im Jahr 2021 mit einer Ersparnis von rund 1000 Euro zugute kam.

Das Vorstandsteam kümmerte sich auch 2021 die Netzwerkarbeit durch Kontakte zu Organisationen sowie Akteurinnen und Akteuren. Zu erwähnen sind der Ausschuss für die Botswana-Partnerschaft des evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach, die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Freunde Botswanas (DGFB) und Kontakte zur Botschaft Botswanas in Berlin. Otmar Weißhaupt besuchte bei einer privaten Reise nach Botswana auch das Dumela-Partnerprojekt „Step Up“ in Molepolole.

Eine erfreuliche Entwicklung, die bereits im Geschäftsjahr 2021 ihren Beginn nahm: Dumela ist seit Mai 2022 Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ). Der Verein verpflichtet sich dadurch, ab sofort auf seiner Website noch ausführlicher in eigener Sache über Finanzen, Strukturen und inhaltliche Anliegen zu informieren und damit größtmögliche Transparenz nach außen sicherzustellen. Konkret geht es dabei neben allgemeinen Angaben zur Organisation des Vereins sowie Details zu Finanzen und Spenden auch um Angaben zu den Zielen von Dumela – wie Satzung und Förderkriterien. Der Beitritt von Dumela in den Kreis der unterzeichnenden Organisationen ist kostenfrei.