Ntshegetsang-Zentrum entwickelt sich gut

Dumela-Vorstandsmitglied Niko Wald war im März 2010 in Botswana unterwegs und besuchte auch das Ntshegetsang-Projekt in Kang. Hier ist sein Bericht:

 

Das sind die wichtigsten Neuigkeiten aus Kang: Die Genehmigung für den Betrieb des Day Care Centers liegt endlich vor. Der Vorstand des Ntshegetsang-Zentrums hat ein benachbartes Grundstück übernommen. Dort könnte es ein neues Gebäude geben, das das Zentrum erweitern soll. Am Zentrum und auf dem Gelände gibt es Fortschritte. Dumela übergibt mehr als 3000 Pula für das Zentrum.

 

Spende von Dumela übergeben

 

Am Sonntag, 21. März 2010, übergab ich BWP 3255 an Vertreter des Vorstands des Ntshegetsang-Zentrums und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Kang. Die Möglichkeit eines Besuch hatte sich spontan ergeben, weil unsere Gruppe auf einem Campingplatz in der Nähe Kangs Station machte. Dadurch waren wir ohne Anmeldung zu dem Zentrum gefahren. Vier Angehörige der Exkursion der Deutschen Gesellschaft der Freunde Botswanas begleiteten mich. Wir nahmen am Sonntagsgottesdienst teil und sprachen im Anschluss mit Vertretern von Vorstand und Gemeinde.

 

Wiedersehen mit langjährigen Bekannten

 

Vorstandsmitglied Memoriah Lekutlane, der Vorsitzende des Ntshegetsang-Vorstands, Helix Mateke, und weitere Gemeinde-glieder empfingen uns sehr freundlich. Kassenwart Nelson Lekutlane war nicht anwesend; nach Aussagen seiner Frau war er in Gaborone bei einem Sondertreffen der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELCB). Bachaki Noko war ebenfalls nicht anwesend; er ist aber weiterhin Superintendent des südwestlichen Kirchenkreis und möchte, so Mma Lekutlane, dieses Amt auch weiter ausführen, wenn ihn die Synodalen wieder wählen. Wegen eines Treffens mit ihrem Mann war auch die Leiterin des Ntshegetsang-Zentrums, Diakonin Esther Batshomi, nicht anwesend. Sie hatte allerdings den Schlüssel für das Zentrum mitgenommen, sodass wir es nicht von innen ansehen konnten. Rra Mateke bot uns an, das Zentrum einen Tag später zu besichtigen, was aber wegen der weiteren Reisepläne der Exkursionsgruppe nicht möglich war. Wenige Tage nach dem Besuch meldete sich Esther per SMS bei mir, in der sie sich herzlich für die Spende von Dumela bedankte und fragte, für welche Zwecke das Geld verwendet werden kann. Ich antwortete, dass das Geld zweckgebunden für das Zentrum sei und meine Vorstandskollegin Jutta Behn im (deutschen) Sommer in Kang sein wird und dann gerne Quittungen entgegen nimmt. Esther versprach, dann Nachweise über die Verwendung des Geldes zu übergeben.

 

Grüße an das Dumela-Team

 

Bonang A. Thoje, eine der engagierten Ehrenamtlichen des Zentrums, ist zurzeit auch nicht in Kang, da sie nach Aussage von Mma Lekutlane im Paulinum in Windhoek eine Ausbildung zur Diakonin absolviert. Muller Semommung, ein weiterer Ehrenamtlicher, war an diesem Sonntag nicht da. Er hat seine Arbeit an der BP-Tankstelle in Kang aufgegeben und arbeitet jetzt bei der chinesischen Firma, die die 100 Kilometer lange Straße zwischen Kang und Hukuntsi erneuert, als Bauarbeiter. Mma Lekutlane sagte: „Er muss viel arbeiten, auch sonntags. Wir vermissen ihn.“ Ich bat sie, alle Abwesenden herzlich vom Dumela-Team zu grüßen.

 

Freude über Nachrichten aus Deutschland

 

Die (einstige) Vertreterin der Aids Support Group Kang, Mma Kebareng, ist nach Aussage von Mma Lekutlane nicht mehr in Kang, sondern in Maun. Von Olebetse „Rasta“ Motlamme, ein Teilnehmer der Workcamps 1999/2000 und 2003, gab es schon seit Monaten keine Nachrichten mehr in seiner Heimatgemeinde. Während des Gottesdiensts richtete ich der Gemeinde, dem Vorstand des Zentrums und allen Ehrenamtlichen dort Grüße von Dumela-Vorstand und -Mitgliedern aus. Ich nutzte die Gelegenheit, um auch Grüße von allen in der Partnerschaftsarbeit des Kirchenkreises Simmern-Trarbach Engagierten zu übermitteln.

 

Endlich: Staatliche Genehmigung liegt vor

 

Beim Rundgang um das Zentrum sagte Rra Mateke, dass das Day Care Center von Ntshegetsang mittlerweile die lang ersehnte staatliche Genehmigung („certificate“) für den regulären Betrieb hat. Es gab einen Ortstermin in Kang mit Vertretern der Behörde. Nachdem die Verantwortlichen des Zentrums zugestimmt hatten, die Zahl der maximal zu betreuenden Kinder von 30 auf 25 zu senken, war die Genehmigung erteilt worden. Der Counseling-Bereich des Zentrums wartet allerdings noch auf die staatliche Genehmigung. Die Home Based Care-Gruppe arbeitet laut Rra Mateke zurzeit nicht; es sei aber geplant, dass die Ehrenamtlichen wieder ihre Arbeit mit und bei den Aids-Kranken aufnehmen.

 

Sanitärausstattung ist vollständig

 

An dem vor einigen Jahren neu errichten Wasch- und Toilettenhaus ist mittlerweile ein Warmwasserboiler montiert, der die Duschen dort und die Küche im benachbarten Zentrum mit warmen Wasser versorgt. Es wurden neue Gruben für das Abwasser ausgehoben und mit Betoneinfassungen stabilisiert. Die kaputten Türen und Fensterscheiben des Wasch- und Toilettenhauses sind repariert. Die Scheiben des Zentrums waren alle intakt, die Gebäude machten von außen einen sehr guten und sauberen Eindruck. Auf dem Gelände, das mittlerweile umzäunt ist, gibt es nun eine Schaukel und eine Rutsche.

 

25 Kinder finden Unterstützung im Ntshegetsang-Zentrum

 

Zurzeit besuchen laut Rra Mateke 25 Kinder im Vorschulalter von zwei bis fünf Jahren das Zentrum. Die Kinder sind von HIV/Aids betroffen: In der Regel ist ein Elternteil oder sind beide Elternteile an Aids gestorben. Großeltern oder Geschwister kümmern sich dann um die Kinder. Dort übernachten sie auch; die Tagesbetreuung im Ntshegetsang-Zentrum entlastet diese betreuenden Familienmitglieder.

 

Zentrum in gutem Zustand

 

Mein persönlicher Eindruck von unserem überraschenden und nicht angekündigten Besuch war, dass uns die Gemeindeglieder in Kang sehr offen und freundlich empfingen und aufnahmen. Am Zentrum  hat sich einiges getant: die Spielgeräte wurden aufgebaut, die Warmwasserversorgung eingerichtet, die Genehmigung durchgesetzt. Das Zentrum machte einen gepflegten Eindruck auf mich – so waren etwa die beschädigten Scheiben und Türen des Waschhäuschen repariert, und der Außenanstrich des Zentrums wirkte sauber und ordentlich.