Armes reiches Angola

Diamantenschürfen in Angola: Ein Knochenjob für die Garimpeiros - (C) Tagesschau/ARD - extern gehostet

Die knochenharte Drecksarbeit machen die „Garimpeiros“ – so werden im Portugiesischen die einfachen Diamantenschürfer genannt. Mit Spitzhacke und Schaufel verbeißen sie sich wochenlang in den Boden – übrig bleiben riesige Löcher und abenteuerliche Stollen. Die Erde wird dann ausgewaschen, immer in der Hoffnung auf den glitzernden Fund.

Die Garimpeiros im Osten Angolas stehen zwischen allen Fronten – denn beide Kriegsparteien wollen diese Diamantengebiete kontrollieren. Die Generäle der Regierung, und die Rebellen der UNITA. Die Garimpeiros kennen es nicht anders. 1975 erlangte Angola die Unabhängigkeit von Portugal, schon bald begann ein blutiger Bürgerkrieg. Die damalige Sowjetunion unterstützte die marxistische MPLA-Regierung in Luanda, die USA und Südafrika lieferten Waffen an die Rebellen der UNITA.

Der Kalte Krieg ist mittlerweile vorüber, doch in Angola geht die blutige Konfrontation weiter – weil das Land so viele Rohstoffe besitzt. Angola – das ist eine der blutigsten afrikanischen Tragödien. Die MPLA-Regierung kontrolliert die Städte, die UNITA führt einen Buschkrieg in den diamantenreichen Provinzen. Mit dem Geld aus dem Diamantengeschäft finanzieren die Rebellen neue Waffen.

Seit 1998 gibt es UN-Sanktionen gegen die UNITA. Es ist damit international verboten, Diamanten aus Rebellenhand zu kaufen. So will man den ewigen Bürgerkrieg beenden – theoretisch. In den Schürfgebieten tummeln sich Händler aus Westafrika und Europa. Zum Kaufen brauchen sie eine Lizenz von Angolas Regierung – so soll das Gewerbe kontrolliert und angeblich auch verhindert werden, dass Konfliktdiamanten in Umlauf geraten.

Doch wer kann schon überprüfen, ob die angebotene Ware aus Rebellengebiet oder von Regierungsseite stammt. Angolas Diamanten sieht man nicht an, wer sie ausgegraben hat. Und die Dealer interessiert das ohnehin wenig, im Krieg gibt es kaum Kontrollen: „Das Geschäft läuft besser, wenn Krieg herrscht“, sagt ein Diamantenhändler. „Dann werden wir weniger gestört, und können uns auf das Geschäft konzentrieren. Und für uns Händler, wir haben ja bewaffnete Sicherheitsdienste um uns, ist es dann einfacher.“