25 Millionen Aids-Waisen im Jahr 2010

Diese Kinder gelten bereits heute als die verlorene Generation: die Mädchen und Jungen, denen HIV/Aids die Eltern raubt und das soziale Gefüge nachhaltig zerstört. „Etwa alle 15 Sekunden verliert ein weiteres Kind einen oder beide Elternteile“, sagte Marwin Meier, HIV/Aids-Referent von World Vision Deutschland. „Umso erschreckender ist es, dass das Schicksal dieser Jungen und Mädchen in der Diskussion um die tödliche Immunschwäche noch immer kaum Beachtung findet.“ Die Organisation appelliert daher an die Regierungen der Geberländer, die Bedürfnisse der von HIV/Aids betroffenen Kinder stärker als bisher zu berücksichtigen.

Besonders betroffen seien junge Mädchen. Nicht wenige von ihnen sind durch den Verlust der Eltern gezwungen, die Haushaltsführung zu übernehmen, um das eigene Überleben und das der Geschwister zu sichern. Für einen Schulbesuch bleibe meist weder Zeit noch Geld. Auch der Zugang zu Jobs werde ihnen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung häufig verwehrt. Allzu schnell geraten sie so in einen Teufelskreis aus Armut und Unwissenheit, der sie häufig auf die Straße und in die Prostitution treibt, wo sie Gefahr laufen, sich selbst mit dem Tod bringenden Virus zu infizieren. Körperliche, aber auch zahlreiche soziale und emotionale Leiden wie Ausbeutung, Gewalt und Diskriminierung bis hin zu gesellschaftlicher Isolation sind die Folge.