Gisela Häring vom Deepam-Projekt berichtet aktuell über Neuigkeiten: Zurzeit sind die Prüfungen. Jancy hatte heute ihre letzte Prüfung zum Abitur. Von den jungen Frauen in unserem Haus sind einige Brüder und Schwestern, die ihr Abitur hoffentlich zum guten Abschluss bringen werden. Ich nenne die Namen, da doch einige Bekannte drunter sind: Belsias Schwester Sonja, Amalas Schwester Stella, Jancys Bruder Johnson, Vinarassis Bruder Josef. Unsere Kerze brennt den ganzen Tag, damit alles gut verläuft.
Pläne schmieden
Wir werden bis Ende April unseren Kindern helfen, dass sie ihre Prüfungen bestehen, dann werden wir die heiße Ferienzeit mit Spielen und Unterhaltung verkürzen und verschönern. Drei junge Viertklässler haben entschieden, dass sie nach der sechsten Klasse Businessmen – Geschäftsmänner in Partnerschaft – werden. Sie bauen ein Haus mit fünf Etagen. Folgende Verkaufsideen haben sie: Autos werden Parterre verkauft, ein Supermarkt ist im ersten Stock, eine Computerabteilung und ein Sari-Geschäft sollen ins Haus. Hoffentlich können wir die drei bei der Stange halten mit diesen guten Ideen bis zum Abitur.
Bildung ist wichtig
Bildung ist das A und O für ein gutes Leben. Wenn Sie eine Möglichkeit sehen zu helfen, dann bitte ich Sie darum. Helfen können sie uns auch, wenn Sie eine Gelegenheit haben, unsere Handarbeiten auf Oster- oder Weihnachtsmärkten an zu bieten.
Familienbesuche, die überwältigen
Im Januar haben wir die Familien der Novizinnen besucht. Es war eine sehr beeindruckende Erfahrung für uns alle – für die Familien als auch für uns. Ich war überwältigt – obwohl es mir bekannt war – von der Anteilnahme der Familien. Alle Onkel und Tanten kamen. Und wie präsent sie waren! Es wurde mitgeredet und mit entschieden. Unter anderem haben wir fünf Friedhöfe besucht; denn von den sieben jungen Frauen ist bei fünf ein Elternteil verstorben. Einen schlimmeren Ort für die „letzte Ruhe“ kann ich mir nicht vorstellen. Wir kletterten über andere Gräber, die einfach mit Sand aufgehäuft waren, entfernten die Disteln und Dornen um ans rechte Grab zu gelangen. Die Friedhöfe liegen direkt an den Hauptstraßen. Es machte mich sehr nachdenklich. Für eine kurze Zeit beschäftigte mich der Gedanke, ob ich hier beerdigt werden will. Aber auf jedenfalls will ich erst mal hier leben!
Hoffnung trotz Handicap
Heute war Valaiyamal hier. Sie hatte als kleines Mädchen einen schweren Unfall. Das rechte Bein ist verkürzt und mit neuer Haut überzogen worden. Ständig waren Entzündungen an diesem Bein. Vor Weihnachten hat man ihr dann das rechte Bein amputiert. Morgen wird man ihr eine Beinprothese anpassen. Die rechte Hand hat nur noch zwei Finger. Ihre Mutter starb vor drei Jahren an Tuberkulose und der Vater ist verschwunden. Sie hat so viel Mut und Hoffnung für ihre Zukunft. Im nächsten Jahr wird sie das Abitur machen. Ihr Ziel ist es, Computeringenieurin zu werden. Ich glaube an sie. Valaiyamal ist ehrgeizig und eine sehr gute Studentin.
Die Rechnungsprüfer kommen
Im April müssen wir den Jahresabschluss erstellen. Es geht dem Staat vor allem um Geld, das aus dem Ausland nach Indien kommt. Er will kontrollieren, was reinkommt und was der Trust damit macht.