Nach dem verheerenden Erdbeben, welches Nepal im April 2015 erschütterte, leistete Dumela e. V. nach einem entsprechenden Vorstandsbeschluss gemeinsam mit weiteren nepalesischen und US-amerikanischen NGOs sofort Nothilfe für die Einwohner des Dorfes Okharpauwa, im Norden der Hauptstadt Kathmandu. Im Sommer 2015 finanzierte Dumela Zelte, Decken und Kochutensilien für Menschen, die durch das Erdbeben obdachlos geworden waren.
Der Kontakt zum Aufbauhilfe-Projekt kam über Florian Siebert (stellvertretender Vorsitzender von Dumela) und Rashmi Sharma (nepalesische Studentin in Halle/Saale) zustande, die wiederum mit der lokalen Hilfsorganisation PWEDO (Population, Women and Environmental Development Organization) vernetzt ist. Die Nothilfe half, das Leiden der ersten Monate zu lindern. In Okharpauwa hat sich die Situation seitdem deutlich verbessert.
Dumela beschloss nach den guten Erfahrungen mit PWEDO, die Zusammenarbeit fortzusetzen und dort zu helfen, wo weiterhin Aufbauhilfe gefragt ist – etwa in Chaturale. Das Dorf ist von der Hauptstadt Kathmandu aus innerhalb von zwei Autostunden, gefolgt von drei Stunden Fußweg, erreichbar und war schon vor dem Erdbeben wegen der schlechten Infrastrukturanbindung weitgehend isoliert von der Außenwelt.
90 Prozent der Einwohner Chaturales waren durch das erste Beben am 25. April 2015 oder durch die darauf folgenden Nachbeben obdachlos geworden und lebten fortan in den gespendeten Zelten. Eines der drängendsten Probleme war in dieser Lage aber die Hygiene-Situation. Schon vor dem Erdbeben hatten nur 56 Prozent der Einwohner von Chaturale eine feste Toilette auf dem eigenen Grundstück. Fast alle dieser Toiletten wurden aber durch das Erdbeben zerstört, sodass Frisch- und Abwasser nicht mehr klar getrennt waren und die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten zunahm.
Zwei junge Menschen aus Chaturale, die derzeit in den USA studieren, fingen daraufhin an, Geld für den Wiederaufbau von Toiletten in ihrem Heimatdorf zu sammeln. Durch die Hilfe der nepalesischen Gemeinschaft in den USA, lokalen Spendensammelaktionen in weniger vom Erdbeben betroffenen Gebieten Nepals, der Hilfe von Dumela sowie dank weiterer Einzelspenden aus Deutschland konnten insgesamt 50 Toiletten gebaut werden. Der Wiederaufbau in Chaturale ist noch lange nicht abgeschlossen, aber die Toiletten helfen von nun an, die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten zu verhindern.