Nach 20 Jahren kein Beziehungsstress

„Wir passen gut zusammen“, so das Fazit von Horst Hörpel, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Simmern- Trarbach. Beide Kirchenkreise lägen im Südwesten, seien von der Geschichte her landwirtschaftlich geprägt und abseits der großen Industriezentren. Partnerschaft bedeute, zuerst zu fragen, was man selbst geben kann und nicht, was man von den Partnern bekommt, so Hörpel weiter. Der Kirchenkreis mit seinen 46 Gemeinden sei sehr dankbar für die 20 Jahre der Partnerschaft, in denen man gemeinsam Höhe- und Tiefpunkte erfahren habe.

Bachaki Noko, Superintendent des Partnerkirchenkreises, bedankte sich für die kirchliche Hilfe aus Deutschland, die in den vergangenen Jahren nach Botswana geflossen sei: „Gott hat uns zusammengeführt, wir brauchen einander“, stellte er fest, denn Deutsche und Botswaner müssten versuchen, Antworten auf die Fragen zu finden, die in Zukunft auf den Planeten zukommen. Dazu zählten das Ausbreiten von Aids und die zunehmende Arbeitslosigkeit von jungen Menschen.

Cosmos Moenga, stellvertretender Bischof der ELCB, sagte in seiner Ansprache, dass in der afrikanischen Kultur Menschsein ohne Partnerschaft nicht denkbar sei: „Wir alle brauchen Partner“. Partnerschaft sollte allerdings nicht auf materielle Dinge gegründet sein, viel wichtiger seien Freundschaft und Gemeinschaft.

Einen Überblick über die Entwicklung der Partnerschaft gab dessen Mitinitiator Pfarrer Peter Völzing aus Horn. Er berichtete, dass die Kirche in Werda, Veranstaltungsort der Feierlichkeiten, zu Beginn der Partnerschaft noch nicht gebaut war. Beim ersten Besuch einer vierköpfigen Hunsrücker Delegation 1986 habe der Gottesdienst dort unter freiem Himmel stattgefunden. Neben der Kirche konnte mit Hilfe der Frauenhilfen aus dem Hunsrück in Werda das „Hilde Westermayer- Haus“ als Zentrum für die Frauenarbeit gebaut werden. In Hereford und Kalkfontein entstanden 1993 und 1999 im Rahmen von Jugendcamps zwei Kirchen. Außerdem habe der Kirchenkreis die Ausbildung von vier Frauen zu Begleitung von Aids betroffenen Familien in den Dörfern der Kalahari gefördert.

Über aktuelle Projekte sprach Diplom- Sozialpädagogin Jutta Behn, die bis Ende August das Jugendworkcamp in Botswana leitete. Sie hob die Bedeutung dieser Camps hervor: „Die Partnerschaftsarbeit im Jugendbereich wird durch diese Workcamps geprägt.“

Die Feierlichkeiten wurden am Samstagabend mit einem dreistündigen Jugendchorkonzert und am Sonntag mit einem Abendmahlsgottesdienst, an dem knapp 200 Menschen teilnahmen, abgeschlossen. Ein entsprechendes Partnerschaftsfest im Kirchenkreis Simmern- Trarbach, an dem eine zweiköpfige botswanische Delegation teilnehmen wird, folgt im November.