Kgothatso Gabane: Vorschul-Angebot steht allen Kindern offen

Das Dumela-Partnerprojekt Kgothatso in Gabane (Botswana) hat sein Angebot erweitert und bietet seit einigen Monaten eine integrative Vorschule an. Das Team von Kgothatso („Du bist nicht allein“) betreut in zwei Gruppen 50 Kinder unter sechs Jahren. 25 von ihnen haben ein Elternteil oder beide Eltern durch Aids verloren oder kommenn aus sehr armen Familien. Für sie ist der Besuch der Vorschule kostenlos. Die Familien von weiteren 25 Kindern zahlen für die Betreuung im Kgothatso-Zentrum. Dieses Modell ist erfolreich, sagte der Leiter des Zentrums, Tswelelang Maswabi: „Das Projekt kommt gut voran, entwickelt sich und verbessert die Lebensumstände der Kinder.“ Er dankte ausdrücklich Dumela e. V. für die Unterstützung der vergangenen Monate.

Gemeinsam spielen und lernen

„Integrativ“ bedeutet, dass die Kinder – unabhängig von ihrem finanziellen und familiären Hintergrund – in den beiden Gruppen gemeinsam spielen und lernen. Tswelelang Maswabi nannte als Beispiel den Garten des Zentrums: Dort helfen alle Kinder beim Säen oder beim täglichen Gießen der Pflanzen.

Die eigenen Begabungen entdecken

35 Kinder widmen sich dem Theaterspielen. Das szenische Spiel hat in der botswanischen Kultur einen festen Platz. Aufführungen von Kinder- und Jugendgruppen sind bei vielen offiziellen Anlässen zu sehen, etwa beim Nationalfeiertag oder bei Versammlungen von Vereinen und Gruppen. Tswelelang Maswabi berichtete, dass die Kgothatso-Kinder bei den Proben und Aufführungen ihre Begabungen und Fähigkeiten entdecken und entwickeln. Zurzeit proben die Mädchen und Jungen an einem Stück zur Aids-Aufklärung. Es soll im Mai bei einem Schulkonzert zu sehen sein.

Lernen fürs Leben

Das Gärtnern und Theaterspielen gehören zum von Dumela unterstützten “Lebenslernen”-Programm („life skills“) des Zentrums – wie auch Sport und Musik, etwa Tischtennisturniere sowie Gitarren- und Keyboardunterricht am Nachmittag. Neben Tswelelang Maswabi gehören zum “Lebenslernen”-Team drei Freiwillige. Er sagte: “Die Kinder sind sehr kreativ und sie können wahre Wunder vollbringen, wenn sie die Chance dazu bekommen.”

Freiwillige finden – und halten

Damit sich das Programm künftig diese Chancen bieten kann, sei es wichtig, junge Freiwillige zu gewinnen, die weitere Angebote für die Kinder auf die Beine stellen. Das sei nicht immer einfach – viele junge Leute würden Gabane verlassen, wenn sie mit der Schule fertig sind. Dafür würden Zuschüsse zu Fahrtkosten eine Rolle spielen. Wichtig sei außerdem, die älteren Kinder und auch die Jugendlichen nicht aus dem Auge zu verlieren. Tswelelang Maswabi: “Die meisten Kinder sind gefährdeter, als wir zunächst angenommen hatten. Sie brauchen wirklich Hilfe – Kleidung oder ein Essen nach der Schule.”

Musik steht im Mittelpunkt

Es gebe eine groß Nachfrage nach Musik-, DJ- und Band-Angeboten, sagte Tswelelang Maswabi. Das Zentrum habe deswegen jetzt auch samstags geöffnet. Um mehr Angebote machen zu können, sei Kgothatso weiter auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Geplant sei auch, das Team fortzubilden, um die Qualität der Arbeit weiter zu verbessern und für Haupt- und Ehrenamtliche attraktiv zu bleiben.

Ein beispielhaftes Angebot

Das “Lebenslernen”-Programm verändert das Leben der Kinder, betont der Leiter von Kgothatso: “Ein Team der örtlichen Schule besuchte uns überraschend. Sie sagten, sie hätten gute Erfahrungen mit den Kindern gemacht, die an unserem Programm teilnehmen.”

Wichtiger Beitrag zur Finanzierung

Nebenbei schafft das neue integrative Angebot zusätzliche Einnahmen: Von Januar bis März 2014 zahlten die Eltern der 25 Kinder 14.500 Botswanische Pula, umgerechnet etwa 1200 Euro, an Beiträgen an das Zentrum. Tswelelang Maswabi: „Diese Einnahmen entlasten unser Budget.“