„In den letzten Jahren sind immer mehr Fälle von Kinderhandel und sexueller Gewalt an Kindern in dieser Region bekannt geworden“,
erklärte Graça Machel, deren Organisation „Community Development Foundation“ in Mosambik aktiv an der Kampagne mitwirkt. Kinder würden grenzüberschreitend gehandelt und in die Prostitution gezwungen oder als Kinderarbeiter ausgebeutet. „Es ist unsere Aufgabe, diese Verbrechen zu bekämpfen, die Öffentlichkeit zu informieren und die Kinder wirksam zu schützen“, so Graça Machel.
Der ehemalige Erzbischof von Kapstadt, Desmond Tutu, forderte eine Haltung der „Null-Toleranz“ gegen Kindesmissbrauch. Daneben betonte er die sozialen Hintergründe der Gewalt an Kindern: „Wir müssen die Armut überwinden, die so viele soziale Missstände mit sich bringt.“
Eine von terre des hommes finanzierte Studie hatte belegt, dass in Südafrika 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter der Armutsgrenze leben. Rund 400.000 Kinder in Südafrika müssen arbeiten – viele von ihnen als Prostituierte: Die Studie geht von mehr als
30.000 Kinderprostituierten in Südafrika aus. Nach Behördenangaben sind allein in Kapstadt ein Viertel aller Prostituierten
minderjährig.
Die Aktivitäten im südlichen Afrika sind eingebettet in die internationale Kampagne gegen Kinderhandel, die terre des hommes im
vergangenen Herbst eröffnet hat. „Weltweit werden Hunderttausende von Kindern Opfer von Schleppern und Kinderhändlern“, erklärte Heike Spielmans, die als Mitglied der terre des hommes-Geschäftsführung an der Eröffnung der Kampagne in Maputo teilnimmt. Der Kampf gegen den Handel mit Kindern sei einer der aktuellen Schwerpunkte der Arbeit von terre des hommes: „Wir wollen dazu beitragen, dass nationale Gesetze geändert werden, damit die Täter wirksam verfolgt werden
können“. Wichtig sei außerdem die Information der Öffentlichkeit sowie Schutz- und Betreuungsangebote für betroffene Kinder.