Konferenz gegen weltweiten Kinderhandel

extern gehostetMan muss nicht bei Null anfangen, um Kinderhandel einzudämmen. Es existiert bereits ein tragfähiges Gerüst internationaler Konventionen zum Schutz von Kindern, das alle Unterzeichnerstaaten in die Verantwortung nimmt“, erklärte Dr. Boris Scharlowski, Koordinator der Internationalen Kampagne gegen Kinderhandel, die terre des hommes im Herbst 2001 gestartet hat.
Neben mangelnder politischer Entschlossenheit fehle es jedoch in
vielen Ländern auch an den finanziellen Möglichkeiten, Menschenhändler konsequent zu verfolgen und die Betreuungsangebote
für gefährdete Kinder zu verbessern. An das
Entwicklungshilfeministerium richtete Scharlowski während der Konferenz daher die Aufforderung, die Unterstützung von
Herkunftsländern gehandelter Kinder stärker als bisher zu einer Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit zu machen. „Auch die Gesellschaft muss nicht hilflos zusehen, wie Mädchen und Jungen zur
Ware degradiert werden“, so Scharlowski weiter. Das zeigen die bisherigen Erfolge der Kampagne gegen Kinderhandel, die inzwischen in mehr als 20 Ländern Europas, Asiens, Lateinamerikas und Afrikas aktiv
ist und Unterstützer auf allen gesellschaftlichen Ebenen mobilisieren
konnte.
Erst in dieser Woche startete die Kampagne im südlichen Afrika unter Beteiligung von mehr als 5.000 Kindern und Jugendlichen. „Wir
als Erwachsene müssen mehr mit den Kindern selbst arbeiten, um den Missbrauch von Jungen und Mädchen in unserer Gesellschaft zu bekämpfen“, betonte Südafrikas ehemaliger Staatschef Nelson Mandela
beim Auftakt der Kampagne in Mosambiks Hauptstadt Maputo. Die Schirmherrschaft haben Mandelas Ehefrau, die mosambikanische Menschenrechtlerin Graca Machel, sowie der südafrikanische
Nobelpreisträger Desmond Tutu übernommen.

Foto: Nelson Mandela und seine Frau Graça Machel eröffneten die Kampagne des Kinderhilfswerkes terre des hommes gegen Kinderhandel im südlichen Afrika. »Stop Abuso de Menores!« – Schluss mit dem Missbrauch von Kindern – forderten 5.000 Kinder in Mosambiks Haupstadt Maputo. Heute findet in Bonn eine Konferenz von terre des hommes, Unicef und Friedrich-Ebert-Stifung statt, auf der Experten über Maßnahmen gegen den weltweiten Handel mit Kindern beraten.