Entsprechend adressiert der Hersteller in letzter Zeit afrikanische Märkte und die chinesische Regierung stützt die „eigene“ Firma mit Kreditfinanzierungen für interessierte Staaten. Gegenwärtig laufen kleine Tests der im 1880- bis 1915 MHz- Bereich funkenden PHS-Handys in Tansania, im Senegal und auf Mauritius.
Zu den ersten Kunden in Afrika sollen Gesundheitsorganisationen, Bildungseinrichtungen und nicht zuletzt Telefongesellschaften zählen. Besonders Letzteren will man die Technik mit dem Argument schmackhaft machen, dass neue Kunden kostengünstig angebunden werden könnten. Mittels sogenannter Mikro-Zellen lassen sich mal eben einige Straßenzüge oder auch Stadtteile versorgen, in denen Nutzer nahtlos von Zelle zu Zelle wandern können; gegenüber herkömmlichen Anschlüssen per Draht kostet die PHS-Anbindung laut UTStarcom die Hälfte.
PHS ähnelt in etlichen Punkten der in Europa und Asien etablierten Schnurlostechnik DECT. Beispielsweise befördert es Sprache über Kanäle von 32 KBit/s Kapazität. Auch die DECT-Spezifikation sieht Mikro-Zellen für die Versorgung von Hotspots wie Hotels, Straßenzügen und Stadtteilen vor, nennenswerte Verbreitung erreichte DECT in diesem Bereich nicht. DECT und PHS haben im Laufe ihrer Entwicklung gelernt, auch Daten zu übertragen. Attraktiv erscheint PHS deshalb, weil es hohe Bereitschaftszeiten von mehreren hundert Stunden mit sehr niedrigem Handy-Gewicht kombiniert (rund 70 Gramm). An die Grenzen des PHS-Verfahrens stoßen die Anwender mit Mobilfunkansprüchen – wer sich von Zelle zu Zelle bewegt und dabei die „Höchstgeschwindigkeit“ von 40 Stundenkilometern überschreitet, muss Gesprächsabrisse in Kauf nehmen.