Hilfsorganisationen kritisieren Diamanten-Industrie

Seit drei Jahren haben sich medico international und andere europäische Hilfsorganisationen in der Kampagne „Fatal Transactions“ zusammengeschlossen, um den illegalen Diamantenhandel zu bekämpfen. Seit die Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen in der europäischen
und nordamerikanischen Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht haben, dass mit Diamanten Bürgerkriege finanziert werden, steht die Diamantenindustrie unter erheblichem öffentlichen Druck. „Denn wer will schon für viel Geld Steine kaufen“, so Jung, „mit deren Erlös schmutzige Kriege finanziert werden.“

Seit die UNO 1998 ein Embargo über Konfliktdiamanten verhängt und die internationale Kampagne das Thema in die Öffentlichkeit getragen hat, ist im vergangen Jahr der Handel erheblich zurückgegangen. Noch immer aber versuchen Warlords sich den Zugang zu den Ressourcen zu
sichern, um die Steine dann zu Geld zu machen, wenn das Thema aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Deshalb, so medico international, sei eine unabhängige Kontrolle des Diamantenhandels unerlässlich.

Am 5. November tagten die Diamantenindustrie und Vertreter von 40 Ländern im Rahmen des Kimberley-Prozesses in Interlaken in der Schweiz, um ein Abkommen über Kontrollmechanismen gegen den illegalen Handel mit Konfliktdiamanten zu verabschieden.

Nicht-zertifizierte Diamanten machen, so Angaben der Organisation, vier bis 20 Prozent des Welthandels aus. Der Kampf um den Zugang zu wertvollen Rohstoffen wie Diamanten oder Öl ist eine der Ursachen für die jahrelangen Kriege in Afrika und anderen Regionen der Erde, die laut World-Watch Institut in den 90er Jahren 20 Millionen von Menschen das Leben gekostet
haben.