Diana Hedrich, Care-Projektkoordinatorin für Afrika: „Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages im April sind in Angola plötzlich viele tausend Menschen für Hilfsorganisationen erreichbar geworden, die jahrelang von jeder Hilfe abgeschnitten waren. Es mangelt ihnen an allem – besonders an Nahrung, medizinischer Versorgung, Trinkwasser und Infrastruktur. Die Mangelernährung hat viele von ihnen, gerade die Kinder, krank gemacht.“
Als Reaktion auf die dramatische Lücke in der medizinischen Versorgung plant Care Deutschland Medikamenten gegen Malaria, Durchfall- und andere vorherrschende Erkrankungen zu verteilen. In einem nächsten Schritt soll
medizinisches Personal trainiert werden, das künftig auch in abgelegenen Regionen die Basisgesundheitsversorgung sichern hilft. Darüber hinaus hat Care in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm seine Aktivitäten im Bereich der Nahrungsmittelverteilung und Landwirtschaft verstärkt.
Diana Hedrich: „Im südlichen Afrika geht es jetzt um zweierlei: der akuten Hungersnot zu begegnen, von der rund 13 Millionen Menschen in Angola, Zimbabwe, Malawi, Sambia, Mosambik, Lesotho und Swaziland bedroht sind. Genau so wichtig ist es aber, schon jetzt Strukturen zu schaffen, die derartige Katastrophen künftig verhindern. Nachhaltige Bewässerungssysteme, Dürre-resistente Getreidesorten, alternative Einkommensquellen, Minikredite – all diese Maßnahmen einer langfristigen Entwicklungszusammenarbeit erlangen in einer Notsituation wie dieser immense Bedeutung. Deshalb verbindet Care etwa mit der Verteilung von Nahrungsmitteln zugleich die Ausgabe von Dürre-resistentem Saatgut. Nur die enge Verknüpfung von kurz- und langfristigen Maßnahmen beugt Katastrophen vor und eröffnet den Menschen hier die Chance, künftige Notsituationen eigenständig zu meistern.“
Care appellierte zudem an die Medien, ihre Verantwortung jetzt wahrzunehmen und die Öffentlichkeit für die Notwendigkeit schneller – und nachhaltiger – Hilfe im südlichen Afrika zu sensibilisieren.