Aktionsbündnis verurteilt Schwarzhandel mit Aids-Medikamenten

„Die Schmuggler haben mit diesem Re-Import auf Kosten afrikanischer HIV-Kranker Millionen für sich abgezweigt“, verurteilte die Organisation die Vorgänge in Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Der Medikamentenschmuggel sei nur möglich aufgrund der Korruption in Afrika und
Europa. Den Ärmsten würden dadurch lebensrettende Medikamente vorenthalten. Das große Preisgefälle locke Kriminelle.

Um solche Verbrechen in Zukunft zu verhindern, sollten die Medikamente für Entwicklungsländer kenntlich gemacht werden, schlägt die Organisation vor. „Wenn die Tabletten mit den gleichen Wirkstoffen in anderer Farbe und Form produziert und anders verpackt werden, könnten sie auf legalem Wege in Europa und Amerika nicht mehr vertrieben werden.

Während die Kosten für die Therapie in Europa und den USA für einen Aidskranken im Jahr aufgrund der Patente bei 10.000 Euro liegen, ist die Behandlung in Entwicklungsländern mit verbilligten Aids-Präparaten aufgrund des Preisnachlasses einiger Pharmafirmen für 1000 Euro möglich, so das Aktionsbündnis.

Das Aktionsbündnis gegen Aids ist ein Zusammenschluss von über 30 Organisationen und Hilfswerken der Entwicklungszusammenarbeit, das mit einer bundesweiten Kampagne auf die weltweite Aids-Katastrophe aufmerksam macht. Das Aktionbündnis fordert von der Bundesregierung eine drastische Erhöhung der finanziellen Mittel auf 350 Millionen
Euro zur Bekämpfung und Prävention von HIV und Aids.