30 Prozent der 670 Millionen Afrikaner in den Staaten südlich der Sahara leben unter der Armutsgrenze von einem US-Dollar pro Tag und Kopf. Die Weltbank errechnete, dass die Industrienationen ihre Entwicklungshilfe auf mindestens 0,7 Prozent des Bruttosozialproduktes aufstocken müssten, um die Armut in Afrika zu halbieren. Uschi Eid erteilte entsprechenden Forderungen der UN
jedoch eine Absage: „Eine solche Etat-Aufstockung für die Entwicklungszusammenarbeit würde zehn bis 15 Milliarden Euro kosten“, sagte sie dem Greenpeace Magazin. „So viel Geld steht zur Zeit schlicht nicht zur Verfügung.“ Sie wies darauf hin, dass die rot-grüne Bundesregierung immerhin den Abwärtstrend der Entwicklungshilfe gestoppt habe. Während Deutschland dafür 1982 noch
0,48 Prozent des Bruttosozialprodukts aufgewendet hatte, sei der Anteil unter der Kohl-Regierung auf 0,26 Prozent gesunken. Bis 2006 werde die Marge von heute 0,27 wieder auf 0,33 Punkte steigen.
Wichtiger als solch prozentuale Verbesserungen sei allerdings ein
Abbau der Agrarsubventionen, sagte Eid dem Greenpeace Magazin: „Eine Öffnung der europäischen Märkte für Produkte aus den ärmsten Ländern der Welt bringt viel mehr als eine noch so üppige Erhöhung im
Haushalt des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit.“