Osternacht in Dill hat treue Fans

Das ehrenamtlich arbeitende Vorbereitungsteam hatte die Osternacht unter das Thema „Treue“ gestellt. Treue sei nicht nur etwas Positives, so das Ergebnis der Schreibandacht. Als Beispiele wurden „kritiklose Treue“ und „treudoofes Verhalten“ genannt. Doch mit dem Begriff wurde weitgehend Gutes verbunden: Die Treue Gottes, die durch menschliches (Fehl-) Verhalten nicht zu erschüttern ist. Oder die Treue zu einem Partner, die eine Beziehung trägt und dauerhaft macht.

Zentrales Element des Gottesdienstes war das Agape-Mahl, das sich nicht auf konfirmierte Protestanten beschränkte. In Zeiten des umstrittenen päpstlichen Abendmahlerlasses ein besonderes Zeichen.

Von Zeichen lebt die Osternacht: Im ersten Drittel des Gottesdienstes wurde das Leiden und Sterben Jesu in Erinnerung gerufen – die Lichter der Kirche verlöschten nach und nach, bis der kleine Kirchenraum vollständig von Dunkelheit erfüllt ist. „Kein Grab, aber ein Hauch davon“, erklärte Mitorganisator Harald Kosub. Vom Osterfeuer, das unweit der Kirche loderte, wurde mit zwei großen Kerzen Licht zu den wartenden Menschen getragen: „Jesus Christi ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“, lautete die frohe Osterbotschaft in Dill.

Erstmals in diesem Jahr wählten die Organisatoren eine neue Wegstrecke: Während bislang auf der Haupstraße von Kirchberg über Dillendorf nach Dill marschiert wurde, wanderten die Osternacht-Gäste nun auf der alten Römerstraße zum Gottesdienst, vorbei am Haus Karrenberg und durch die Ortschaft Liederbach.

Die Teilnehmenden der Osternacht schätzen die Veranstaltung, die sich mittlerweile in der Hunsrücker Gottesdienst-Szene etabliert hat. Die kleine Feier in der kleinen, jüngst renovierten Diller Kirche ist zu einem Treffpunkt geworden – für Menschen, die sich jedes Jahr zwischen Kirchberg und Dill auf die Fährte von Ostern begeben.